Ein Dekubitus, auch Druckgeschwür genannt, entsteht durch anhaltenden Druck auf bestimmte Körperstellen, was die Durchblutung beeinträchtigt und zu Gewebeschäden führt. Besonders gefährdet sind Personen mit eingeschränkter Mobilität, wie Bettlägerige oder Rollstuhlfahrer. Durch gezielte Maßnahmen lässt sich einem Dekubitus jedoch wirksam vorbeugen.
1. Regelmäßige Positionswechsel
Verändern Sie die Liege- oder Sitzposition regelmäßig, um den Druck auf gefährdete Körperstellen zu reduzieren. Die Häufigkeit der Positionswechsel sollte individuell festgelegt werden, wobei ein Intervall von etwa zwei Stunden empfohlen wird. Dabei können verschiedene Lagerungstechniken, wie die 30-Grad-Seitenlage, angewendet werden.
2. Förderung der Mobilität
Unterstützen Sie die betroffene Person dabei, sich so viel wie möglich zu bewegen. Schon kleine Bewegungen oder das regelmäßige Aufsetzen können die Durchblutung fördern und das Risiko für Druckgeschwüre vermindern.
3. Einsatz von druckentlastenden Hilfsmitteln
Spezielle Matratzen, Sitzkissen oder Lagerungshilfen können den Druck gleichmäßig verteilen und somit gefährdete Stellen entlasten. Wechseldruckmatratzen beispielsweise verändern den Auflagedruck in regelmäßigen Abständen und unterstützen so die Prophylaxe.
4. Sorgfältige Hautpflege
Halten Sie die Haut sauber und trocken, um sie vor Schädigungen zu schützen. Verwenden Sie pH-neutrale und hautschonende Reinigungsprodukte und vermeiden Sie starkes Reiben. Bei Inkontinenz ist es wichtig, die Haut vor Feuchtigkeit zu schützen und geeignete Inkontinenzmaterialien zu verwenden.
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5. Ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Eine protein- und vitaminreiche Ernährung unterstützt die Hautgesundheit und fördert die Wundheilung. Achten Sie zudem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Haut elastisch zu halten. Bei Bedarf kann eine Ernährungsberatung sinnvoll sein.
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6. Regelmäßige Hautinspektion
Kontrollieren Sie täglich die Haut auf Rötungen, Verhärtungen oder andere Veränderungen, insbesondere an gefährdeten Stellen wie Fersen, Kreuzbein oder Hüftknochen. Frühzeitiges Erkennen ermöglicht schnelles Handeln und verhindert die Entstehung von Druckgeschwüren.
Durch die konsequente Anwendung dieser Maßnahmen können Sie das Risiko für Dekubitus erheblich reduzieren und das Wohlbefinden der betroffenen Person steigern. Bei Unsicherheiten oder Fragen sollten Sie sich an medizinisches Fachpersonal wenden.
Die hier bereitgestellten Informationen basieren auf aktuellen gesetzlichen Regelungen und dienen der allgemeinen Information. Für individuelle Beratung wenden Sie sich bitte an einen Experten.